Vor genau zwei Wochen, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Mein Vater liegt auf der Intensivstation. Seit gestern auf der Intensivstation einer neurologischen Rehaklinik. Er hatte eine Blutung im Gehirn. Und so wie die Ärzte sagen, wohl keine kleine. Er ist nicht mehr in Lebensgefahr und aus dem Schlimmsten raus. Was genau diese Blutung aber alles angerichtet hat, kann man noch nicht sagen. Auf jeden Fall hat sie das Schlucken lahm gelegt. Ein megahoher Blutdruck war wohl dafür verantwortlich. Mein Vater hat seit vielen Jahren hohen Blutdruck, sich aber bisher gegen Tabletten gewehrt. Leider.
Ich nehme meine Blutdrucktabletten jetzt gleich noch 10mal lieber.
In erster Linie gilt es jetzt Geduld zu haben und ihm die Zeit zu geben, wieder alles zu lernen.
Geduld hab ich ja, aber meine Nerven sind absolut bis zum bersten gespannt.
Ich hoffe jeden Tag, dass unser Sohn in die Schule geht, was er nämlich auch schon bestreikt hat, damit ich etwas Freiraum habe um alles zu regeln und mich zu kümmern.
Ich bin jetzt die Betreuerin meines Vaters und die Verantwortung lastet schon schwer auf mir.
Trotzdem käme nichts anderes für mich in Frage.
Ich konnte ihn bisher noch nicht besuchen, das mit den Corona Tests gestaltet sich etwas schwierig. Aber am Montag öffnen in Augsburg zwei Schnelltestcentren, und dann sieht die Lage wieder besser aus. Bis dahin kann ich wenigstens telefonisch mit der Station in Kontakt bleiben.
Eigentlich wollte ich euch ein bisschen was zeigen, was ich im Januar kleines gemalt hab, und dass ich mit dem Schal schon ein gutes Stück weiter bin. Aber dafür gibt es gerade kaum Kopf und Zeit dafür. Einzig das Stricken hat mir ein paar ruhige Minuten immer mal wieder am Abend geschenkt. Ich kann dabei immer sehr gut Gedanken sortieren und Kopf aufräumen.
Malen oder zeichnen geht grad gar nicht. Aber ich hoffe das kommt wieder mehr, sobald sich die Lage bei meinem Vater wieder gebessert hat.
In den zwei Wochen seit es passiert ist, gab es jetzt stetig immer kleine Verbesserungen. Ich vertraue darauf, dass es langsam aber stetig so weiter geht.
Jetzt gilt es den ersten Besuch vorzubereiten und alle Nötigen Papiere und Sachen zusammen zu bekommen.
Ein bisschen was hab ich euch jetzt auch zeigen können. Die Bilder sind alle in Postkarten Größe.
Und je nach Verfassung mal genauer und aufwendiger, oder eben sehr locker und hirnbefreit, aber immer wohltuend!
Liebe Grüße an euch
Angela