Donnerstag, 25. Februar 2021

Was soll ich sagen...

Vor genau zwei Wochen, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen.

Mein Vater liegt auf der Intensivstation. Seit gestern auf der Intensivstation einer neurologischen Rehaklinik. Er hatte eine Blutung im Gehirn. Und so wie die Ärzte sagen, wohl keine kleine. Er ist nicht mehr in Lebensgefahr und aus dem Schlimmsten raus. Was genau diese Blutung aber alles angerichtet hat, kann man noch nicht sagen. Auf jeden Fall hat sie das Schlucken lahm gelegt. Ein megahoher Blutdruck war wohl dafür verantwortlich. Mein Vater hat seit vielen Jahren hohen Blutdruck, sich aber bisher gegen Tabletten gewehrt. Leider.
Ich nehme meine Blutdrucktabletten jetzt gleich noch 10mal lieber.



In erster Linie gilt es jetzt Geduld zu haben und ihm die Zeit zu geben, wieder alles zu lernen.

Geduld hab ich ja, aber meine Nerven sind absolut bis zum bersten gespannt.
Ich hoffe jeden Tag, dass unser Sohn in die Schule geht, was er nämlich auch schon bestreikt hat, damit ich etwas Freiraum habe um alles zu regeln und mich zu kümmern.
Ich bin jetzt die Betreuerin meines Vaters und die Verantwortung lastet schon schwer auf mir.
Trotzdem käme nichts anderes für mich in Frage.



Ich konnte ihn bisher noch nicht besuchen, das mit den Corona Tests gestaltet sich etwas schwierig. Aber am Montag öffnen in Augsburg zwei Schnelltestcentren, und dann sieht die Lage wieder besser aus. Bis dahin kann ich wenigstens telefonisch mit der Station in Kontakt bleiben.



Eigentlich wollte ich euch ein bisschen was zeigen, was ich im Januar kleines gemalt hab, und dass ich mit dem Schal schon ein gutes Stück weiter bin. Aber dafür gibt es gerade kaum Kopf und Zeit dafür. Einzig das Stricken hat mir ein paar ruhige Minuten immer mal wieder am Abend geschenkt. Ich kann dabei immer sehr gut Gedanken sortieren und Kopf aufräumen.



Malen oder zeichnen geht grad gar nicht. Aber ich hoffe das kommt wieder mehr, sobald sich die Lage bei meinem Vater wieder gebessert hat.
In den zwei Wochen seit es passiert ist, gab es jetzt stetig immer kleine Verbesserungen. Ich vertraue darauf, dass es langsam aber stetig so weiter geht.
Jetzt gilt es den ersten Besuch vorzubereiten und alle Nötigen Papiere und Sachen zusammen zu bekommen.



Ein bisschen was hab ich euch jetzt auch zeigen können. Die Bilder sind alle in Postkarten Größe.
Und je nach Verfassung mal genauer und aufwendiger, oder eben sehr locker und hirnbefreit, aber immer wohltuend!

Liebe Grüße an euch
Angela

11 Kommentare:

  1. Das sind wundervolle Bilder, besonders das Bild mit den Margeriten.
    Ich muss mich jetzt um meine Mutter kümmern, und ein wenig Bammel habe ich schon vor dieser Aufgabe.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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    1. Danke, Wolfgang.
      Ich wünsche dir viel Kraft um dich um deine Mutter zu kümmern.
      Bammel brauchst du nicht haben.
      Vor vielen Jahren hat sie sich um dich gekümmert und jetzt revanchierst du dich eben so gut du kannst. Ich bin mir sicher, daß machst du gut.
      Dir auch ein schönes Wochenende.

      PS. Die Margeriten sind mit den Farben gemalt, die Vincent van Gogh 1882 auf seiner Palette zur Verfügung hatte.

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  2. Oh, das kann ich gut verstehen, liebe Angela, daß es Dir da den Boden unter den Füßen wegzog. Zu Deiner eh schon nicht einfachen Situation, jetzt noch das. Aber ich kenne es, habe es mehrfach durchleben müssen und bin mit den Aufgaben auch gewachsen, wie man so schön sagt. Aber neuerlich würde ich es wohl nicht mehr packen, auch wenn ich rückblickend sagen kann, irgendwie hat man es immer wieder geschafft und alles geschaukelt. Aber jetzt bin ich selbst nicht mehr die jüngste und habe oft auch schon mal etwas Bammel. Und die C.-Situation macht es ja auch nicht leichter.

    Vergiss Dich nie selbst dabei, es ist so wichtig, kleine Fluchtinseln und Frei- sowie Freumomente zu haben.

    Deine Bilder sind herrlich!

    Ich drücke Dir die Daumen und wünsche von ganzem Herzen viel Erfolg!

    Viele Liebgrüße,
    Tiger
    🐯

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    1. Danke, liebe Tiger.
      Es stimmt, man wächst mit seinen Aufgaben. Aber am liebsten möchte ich jetzt eine Zeit lang nicht mehr wachsen. Am Montag hab ich jetzt einen Termin zum Schnelltest und dann darf ich zu ihm am Nachmittag.
      Ich versuche ganz arg mich nicht selbst zu vergessen. Der erste große Schock ist vorüber, vielleicht finden sich demnächst wieder ein paar kleine Freu Momente und Ruheinseln.
      Liebe Tigergrüße an dich
      Angela

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  3. Angela, nach diesem Kommentar werde ich den Laptop zuklappen (eigentlich wollte ich eine Blogrunde drehen) und einen Kranich für Dich falten. Eine mit einem besonders schönen Fuji-Motiv, denn der Berg soll für Dich für Kraft stehen. Damit Du alles schaffst.
    Dann werde ich einen falten für Deinen Vater, einen Grünen, denn grün steht für die Hoffnung, wie wir aus Kindertagen alle wissen.
    Dann werde ich einen Gelben falten, der soll für Licht stehen, daß Du immer am Ende eines Tunnels sehen sollst. Es soll Dich wärmen und begleiten.
    Auch wenn es keine 1000 Kraniche sind für einen großen Wunsch, so stecke ich viele gute kleine Wünsche nun in diese!

    Ich schließe mich Tiger an: nicht Dich selbst vergessen, denn wenn Du Dich vergißt, kannst Du nicht mehr an die anderen denken.

    Nana

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    1. Danke, Nana, du Gute.
      Ich musste beim Lesen deines Kommentars einfach weinen.
      Ich bin dankbar für deine Kraniche und für deine lieben und guten Gedanken.
      Das mit dem selbst vergessen fällt mir leider etwas zu leicht. Ich arbeite aber hart daran es nicht völlig zu tun.
      Versprochen.
      Heute kam ne Email dass ab Mitte April mein Malkurs wieder statt findet. Ich hab mich sofort angemeldet. Ein Anfang.
      Liebe Grüße an dich
      Angela

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    2. Sogar ein sehr guter Anfang... bis dahin mache kleine Bilder, denn kleine Schritte führen auch wohin.

      Nana

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    3. Das stimmt.
      Das werd ich auf jeden Fall versuchen!

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  4. Liebe Angela,
    es ist ja auch keine Wunder, das es dir den Boden unter den Füßen wegzieht....
    ich wünsche dir, dass sich die Lage bei deinem Vater wieder bessern wird und du somit auch wieder mehr Entspannung bekommst.
    Ich habe seinerzeit, meine Schwiegermutter gepflegt und bis zum Tod begleitet, sie war die höchste Pflegestufe...ich kann mir denken, wie es dir gerade geht und welches Gedankenwirrwarr dich begleitet.
    Du hast wunderbare Bilder gemalt...die dir etwas Ablenkung und Entspannung geben...Bleib stark in der Hoffnung!

    LG Klaudia

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    1. Danke dir, Klaudia.
      Das ist auch eine wirklich schwierige Aufgabe, die du da gemeistert hast. Hut ab.
      Mein Sohn hat Pflegegrad 4, was bei meinem Vater heraus kommt, steht noch in den Sternen. Wir können nur hoffen, dass die Blutung so wenig wie möglich zerstört hat.
      Am Montag werd ich ihn erstmal besuchen. Da freue ich mich drauf. Und er auch.
      Ich bleib stark in der Hoffnung.
      Liebe Grüße an dich
      Angela

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  5. Liebe Angela, ich kann mich den anderen Kommentaren nur anschliessen und Dir viel Kraft wünschen. Es wäre auch ohne die Kontaktbeschränkungen eine grosse Aufgabe und Sorge, aber so ist es unendlich schwer zu schaffen. Ich wünsche Dir das allerbeste für Deinen Sohn, Deinen Vater und für Dich. Deine Bilder sind wunderschön!
    Herzliche Grüsse
    Susanne

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Ich freu mich, dass Du mir schreibst. Danke ; )

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